LEADER+ Projekt

Die Handwerker waren europaweit tätig und sie bildeten einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor einer Zeitepoche. Die Pflege der Handwerkskultur ist ein historischer Auftrag. Akteure der Region haben sich zusammen gefunden und ein Leader+ Projekt definiert. Dabei geht es um die fundierte Aufarbeitung der historischen Zusammenhänge um der Tradition Geschichte bewusst zu werden und die Erfolgsfaktoren in Erinnerung rufen und so die Kultur des Handwerks pflegen zu können. Demnach wurden folgende Ziele definiert erstens Transfer  des Gedankengutes der Barockbaumeister in die Zukunft. Zweitens mit den Aktivitäten soll eine verstärkte und weitere Imageentwicklung des Handwerks in der Region erfolgen und drittens soll ein weiteres und attraktives touristisches Angebot daraus entstehen.

Das Projekt wurde in 7 Module gegliedert. So wurde ein Forschungsprojekt definiert, worin die historischen bzw. kunsthistorischen Themen festgelegt wurden um die bislang lückenhafte Geschichtsforschung aktivieren zu können. Damit konnten durch das Leaderprojekt Forschungsaktivitäten angeregt werden.

In einem weiteren Modul ging es um die Materialsammlung. Es wurde ein Katalog für sozial und wirtschaftsgeschichtlich relevante Originalquellen erstellt, das zusammen getragene Material hinsichtlich weiterer Forschungszwecke und Ausstellungstauglichkeit bewertet. Das dritte Modul beschäftigt sich mit dem Barockbaumeister Museum. Im Rahmen dieses Moduls wurde ein museales Rohkonzept erarbeitet, die rahmlichen Anforderungen definiert sowie Kostenschätzungen für Gebäudeadaptionen oder neuer Richtungen durchgeführt. Es wurden damit erste Grundlagen für Investitonsüberlegungen der Region für eine dauerhafte Ausstellung geschaffen. Ein weiteres Arbeitsmodul beschäftigt sich mit der Erarbeitung eines Betreibermodels. Dabei ging es um die Machbarkeitsprüfung für ein Investoren, Betriebs- und Organisationsmodell. Dabei wurde basierend auf dem Modul 3 die Möglichkeiten für eine Investition geprüft, eine plausible Organisationsstruktur erarbeitet und Betriebskosten geschätzt. In einem weiteren Modul ging es um die Konzeption der Öffentlichkeitsarbeit und im Modul 6 wurde ein Konzept unter dem Titel "Werkraum Haus" erarbeitet. Dabei geht es um die Darstellung der Handwerkskultur heute. Der Verein Werkraum Bregenzerwald versteht sich als Bewahrer der hergebrachten und Träger der Fortentwicklung des modernen Bregenzerwälder Handwerks. So scheint es sinnvoll zu sein das Wirken der Barockbaumeister inhaltlich in einem die Jahrhunderte überspannenden Bogen bis zum modernen Handwerk zu betrachten. Im Rahmen dieses Moduls wurden die Möglichkeiten geprüft in einem separaten oder integrierten Modell zum Barockbaumeister Museum die heutige Handwerkskunst der Region zu präsentieren. Nach Abschluss dieser breit angelegten Machbarkeitsprüfung bei der viele Akteure der Region mit einbezogen waren musste eine Entscheidung getroffen werden. So entschieden sich die Vertreter der Regionalplanungsgemeinschaft Bregenzerwald für die Fortsetzung der Planungsarbeiten und für die Detaillierung der vorgelegten Konzepte. Es wurde dazu eine Arbeitsgruppe definiert, die sich um die weitere Planung kümmert. Derzeit sind die Arbeiten rund um die Planung des Werkraum Hauses und um das Barockbaumeister Museum in Gange.

Für das Projekt werden Euro 42.000,-- EU Mittel und weitere 42.000,-- private Mittel aus der Region eingesetzt. Die Akteure erwarten sich aus dem Leader+ Projekt konkrete Ergebnisse und es darf berechtigt angenommen werden, dass dieses Projekt Investitionen in der Größenordung von 5 bis 8 Millionen Euro auslösen wird. Ungeachtet dessen ist bereits während der Projektbearbeitung das Bewusstsein für die traditionellen Wurzeln und für die Qualität des heimischen Handwerks in der Bevölkerung gestiegen. Auch außerhalb der Region gewinnt das Handwerk des Bregenzerwaldes durch die Thematisierung der Barockbaumeister an Ansehen. Es kann mit Gewissheit behauptet werden dass das Projekt das Image der Handwerker gestärkt und einen Beitrag zur Handwerkskultur des Bregenzerwaldes geleistet hat.

Weitere Informationen zur Handwerkskultur erfahren sie unter Punkt 3 bzw. eine historische Darstellung unter Punkt 4 und falls sie sich in Au aufhalten lassen sie sich nicht entgehen die dortige Pfarrkirche St. Leonhard zu besuchen. Für Informationen dazu wählen sie die Nummer 5.