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Präsentation Sabine Kochhafen


Ich begrüße sie recht herzlich zur Präsentation des LEADER+ Projektes "Holzbau Zukunft". Mein Name ist Simon Kochhafen, ich leite das Projekt und vertrete die Innung der Holzbauer in Vorarlberg. Das Projekt "Holzbau Zukunft" wurde in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedsfirmen entwickelt. Wir haben dazu eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet, wo die Unternehmer selbst vertreten waren.

Der Vorarlberger Holzbau verfolgt zwei Grundstrategien. Die erste Strategie lautet: "Durch kreative Wettbewerbe die Branche zur Innovation anregen und die zweite Strategie lautet:

"Durch Qualifizierung ein höheres Niveau der Holzverarbeitung erreichen"

Das LEADER+ Projekt "Holzbau Zukunft", das ich jetzt vorstelle, setzt bei jungen Menschen an. Wir haben begonnen über die Betriebsgrenzen hinweg ein gemeinsames Ausbildungsprogramm für und mit unseren Jugendlichen zu entwickeln und umzusetzen. Nun das klingt so selbstverständlich, was ist das Besondere daran?

Kooperation der KMU's in der Mitarbeiterausbildung:

In der Holzverarbeitungsbranche und in unserer Region handelt es sich um Kleinbetriebe zwischen 5 und 40 Mitarbeiter. Diese Betriebe können sich rein aus ihrer Struktur heraus keine eigenen Ausbildungsstätten und spezialisierte Ausbildner leisten, wie das die Großunternehmen können. Wenn also ein höheres Niveau der Ausbildung erreicht werden soll, dann muss kooperiert werden. Nach vielen Diskussionen in den Projektgruppensitzungen konnten sich die Unternehmen zu einem gemeinsamen Programm durchringen und ein solches entwickeln.

Atraktivität der Kleinbetriebe für junge Arbeitskräfte:

Sind die kleinen Betriebe für Jugendliche und für die Berufswahl lukrativ? Nein, leider nicht. Kleinbetriebe haben es viel schwerer gute Arbeitskräfte zu erhalten. Es war absolut Notwendig sich ein neues Image zu erarbeiten und neue Wege zu gehen. Mit der gemeinsamen Ausbildung und mit der Überbetrieblichen Zusammenarbeit war es möglich in den vergangenen vier Jahren ein neues, viel besseres, Image zu entwickeln. Es ist gelungen den Nachwuchs auf ein hohes Niveau zu bringen und Jugendliche für den Beruf zu mobilisieren. Innerhalb der letzten fünf Jahre konnten wir durch die Anfangs erläuterten zwei Strategien die Beschäftigung der gesamten Branche um 13% zu steigern. Darüber sind wir sehr glücklich.

Steigerung der Sozialkompetenz:

Die KMUĀ“s stehen in einem immer härter werdenden Wettbewerb und müssen sich professionell behaupten. D.h., es braucht qualifizierte Führungskräfte und es reicht nicht mehr aus, wenn nur der Chef bei den Kunden gut ankommt. Jeder muss den Mann oder die Frau stellen. Führungsaufgaben müssen übernommen werden, Baustellen professionell gemanagt und eng mit den anderen Handwerkern kooperiert werden. Und das muss gelernt sein. In dem Weiterbildungsprogramm geht es uns daher nicht nur um die fachliche Komponente, diesbezüglich haben wir die Berufsschule an sich, Persönlichkeitbildung ist uns ein großes Anliegen in den Seminaren


Im Rahmen des LEADER Projektes wurden also Lernprogramme entwickelt, die in der Standard-Berufsausbildung nicht üblich sind. Wir haben überbetriebliche Ausbildungswochen festgelegt und die Jugendlichen aller Betriebe über einen längeren Zeitraum zusammengebracht. Die Jugendlichen haben theoretischen und praktischen Unterricht genossen, gemeinsam an einem Werk gearbeitet und miteinander die Freizeit verbracht. Für soziale Zwecke haben sie Gebäude errichtet und öffentlich wirksame Aktionen durchgeführt.

Die Ausbildungswochen waren auch für uns Organisatoren eine Herausforderung, aber auch ein tolles Erlebnis. Das Schöne dabei ist das man plötzlich fühlt und innerlich überzeugt wird, dass diese Jugendlichen in der Lage sein werden, die Zukunft der Kleinen- und Mittleren Betriebe in die Hand zu nehmen. Sie werden dieses Handwerk pflegen, weiterentwickeln und in die weitere Zukunft tragen. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir mit dem Ausbildungsprogramm einen wichtigen Beitrag zur Pflege und Weiterentwicklung der Handwerkskultur leisten und die Stärken der Region ausbauen.

Neben dem Jugendausbildungsprogramm hat sich das Projekt auch mit der Weiterbildung von  Gesellen und Meister beschäftigt. Mit der Vermittlung von Wissen möchte die Branche den mittlerweile guten Ruf im Bereich des Holzbaus weiter ausbauen und für die Zukunft absichern.

Schön zu beobachten ist auch die zunehmende und immer selbstverständlicher werdende Zusammenarbeit der Betriebe in dieser Sache. Durch dieses Projekt sind sicherlich auch einige Kooperationen entstanden und die Zusammenarbeit der Betriebe allgemein verbessert.

Sie haben mittlerweile von unseren jungen Handwerkern einige Informationen zum Projekt erhalten, bei den Informationen handelt es sich um die Projektbeschreibung für einen Projektwettbewerb. Der Wettbewerb bester Projekte im Alpenraum unter dem Titel "Zukunft in den Alpen" wurde von der CIPRA im gesamten Alpenraum ausgeschrieben. Wir sind stolz darauf, dass wir als Siegerprojekt hervorgegangen sind.

Bei den Verteilten Unterlagen ist auch ein Quiz von vier möglichen Antworten, wie bei Wetten dass; dabei, bitte lösen Sie das Rätsel, kreuzen Sie an der richtigen Stelle an, tragen Sie einfach Ihren Name ein, die Guides werden die Zettel einsammeln. Ich verspreche Ihnen einen Preis. Sollten zu viele richtig geantwortet haben, werden wir drei Lose ziehen.

Ich möchte noch ein paar allgemeine Dinge aber auch ein paar handfeste Zahlen im Zusammenhang mit dem Projekt vorbringen.

Die Vorarlberg Handwerksbetriebe sind Klein und Kleinstbetriebe mit langer mit langer Tradition. Mit dem Projekt wollten wir auch einen Beitrag zur Erhaltung und weiter Entwicklung dieser Handwerkskultur leisten, zumal sich herausgestellt hat, dass gerade diese vielen Kleinbetriebe ein stabiler Beschäftigungsfaktor in unserem Land sind.

In diesem kleinen Land Vorarlberg (300 000 inhabitants) gibt es im Bau- und Baunebengewerbe 3.000 Betriebe, die zusammen 14.000 Menschen einen Arbeitsplatz bieten. Im Bereich Holzbau und Architektur konnte sich die Region europaweit einen guten Namen erarbeiten. In den vergangen Jahren war die Branche in der Lage ihren Umsatz um 50% und die Beschäftigung um 13% zu steigern. Das LEADER Projekt "Holzbau Zukunft" hat uns geholfen die Kooperation zwischen den Betrieben zu verbessern. Und so schauen wir einiger Maßen zuversichtlich in die Zukunft, obgleich genau an solchen Punkten nicht ausgeruht werden darf, denn:

Wer glaubt er sei der Beste hat mit dem Rückschritt begonnen.

Wir werden also auch in Zukunft Projekte starten die einen Beitrag zur Kultur der Zusammenarbeit leisten. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit, ich stehe für Fragen gerne zur Verfügung. Im Übrigen wünsche ich einen erfolgreichen und erfahrungsreichen Tag.


Taste 4