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Jagd und Forst


Die Jagt - und Forstwirtschaft arbeitet eng zusammen um Schäden vorzubeugen. Eine überhöhte Wilddichte ist die häufigste Ursache für Verbiss- und Schälschäden. Zentrales Ziel ist der Umbau von Reinkulturen in naturnahe und artenreiche Mischwälder.

Jagd - und Forstwirtschaft müssen eng zusammenarbeiten um Waldschäden vorzubeugen. Die bedeutendsten Arten der Schädigung im Wald sind die Verbiss-, Nage- und Schälschäden. Darüber hinaus kommen auch Fege- und Schlagschäden vor, die in der Regel aber wirtschaftlich und biologisch nicht besonders ins Gewicht fallen. Verursacher der Verbiss- und Nageschäden an Kulturen sind vor allem Rot- und Rehwild, Hase und Damwild. Auf Grund der großen Verbreitung und den spezifischen Ernährungsansprüchen verursacht das Rehwild die stärksten Verbissschäden.

Um ein natürliches Gleichgewicht zu halten hat sich die Zusammenarbeit der Förster und Jäger in den vergangenen Jahren verstärkt. Es wird sensibler beobachtet und gegenseitig besser informiert.

Die primären Schadwirkungen durch Verbiss sind das Abäsen von Keimlingen, Knospen, Blättern und Trieben. Bei Hasen tritt der Verbiss meist zusammen mit dem Benagen der dünnen Rinde auf. Besonders schwerwiegend sind Schädigungen der Terminalknospe und des Leit- bzw. Terminaltriebes, weil dadurch das Höhenwachstum der Pflanze stark beeinträchtigt wird.

Unter Schälen ist das Ablösen der Rinde vom Stamm zu verstehen. Hauptverursacher ist das Rotwild. Bei den Schälschäden wird in Sommer- und Winterschäle unterschieden. Im Winter haftet die Rinde relativ fest am Holzkörper, so dass sie nur in kleinen Stücken abgenagt werden kann. Die Zahnspuren des Wildes sind daher deutlich sichtbar. Erfolgt das Schälen dagegen im Sommer, so kann das Wild die Rinde samt Bast in langen Streifen (bis zu 1m) vom Holzkörper abziehen. Geschieht dies rings um den Stamm herum ("Ringschäle"), stirbt der Baum ab.

Schälschäden im Winter kommen wegen der eingeschränkten Nahrungsmöglichkeiten des Wildes sehr viel häufiger vor als die Sommerschäle und sind daher wirtschaftlich bedeutsamer. Die Folgen der Schäle sind sehr mannigfaltig und je nach Baumart und Schutzmechanismen verschieden.

Überhöhte Wilddichte ist die häufigste Ursache für Verbiss- und Schälschäden. Die für einen Wirtschaftswald durchschnittlich tragbare Dichte von Rehwild liegt bei ungefähr 8 Stück pro 100 ha, bei Rotwild bei 1-2 Stück pro 100 ha. Unzureichende Jagd oder ungünstige Abschusspläne bewirken, dass Wilddichten von bis zu 20 Stück Rehwild pro 100 ha anzutreffen sind, mit dementsprechend unzureichendem Nahrungsangebot.

Auch die groß-flächigen Nadelholzanbauten im 19. und 20. Jhd, die heute große Waldflächen bestimmen, bieten nur begrenzt Nahrung. Die Auswirkungen des intensiven Waldbaus auf das natürliche Äsungsangebot sind vor allem der Rückgang von Mastbaumarten (z.B. Eiche, Buche, Wildobst) und der Rückgang der besonders als Winteräsung bedeutenden Weichlaubbäume (z.B. Weide, Eberesche, Aspe)

Diese und andere waldbauliche Gründe führten dazu, dass die Forstbehörden Ende des 20. Jh. neue Waldbauerlässe verabschiedeten. Zentrales Ziel ist der Umbau von Reinkulturen in naturnahe und artenreiche Mischwälder. Zur Einschränkung der Wildschäden gehört aber auch die langfristig-stabile Regulierung der Wildbestände durch die Jagd. Dafür fehlt es aber oft an genauen Zahlen.

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