Koenigin d. Waelder
Die Weißtanne erreicht eine Höhe bis zu 65 m. Die Königin der Wälder fordert eine naturnahe Forstwirtschaft. Durch die nachhaltige Nutzung werden eine Überalterung und eine damit verbundene Destabilisierung unserer Waldbestände verhindert.
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Die Weißtanne ist die Königin in Vorarlbergs Wäldern. Sie erreicht eine Höhe bis zu 65 m, einen Durchmesser bis zu 2 m und ein Wurzelsystem mit bis zu 270 Metern Gesamtlänge. Im Gegensatz zu anderen Baumarten ist bei der Weißtanne eine rückläufige Entwicklung festzustellen. Dabei ist wichtig zu wissen, dass diese Baumart nicht wegen der zu hohen Nutzung gefährdet ist, sondern wegen der fehlenden Verjüngung des Bestandes. Schützen durch Nützen ist daher das Motto bei der Weißtanne, im lateinischen "abies alba" genannt. Die Weißtanne gilt bei uns in der Waldbewirtschaftung als unentbehrlicher waldbaulicher und ökologischer Stabilisator. Hervorzuheben sind ihre besondere Schattenverträglichkeit und ihre tiefe Verwurzelung. In Vorarlberg hat die Tanne einen Anteil von 25 Prozent am Gesamtvorrat. Das ist ein absoluter Spitzenwert. Für gesamt Österreich beträgt der Anteil nur 4 Prozent. In Europa sinkt der Wert sogar weit unter die 1 Prozent Marke ab. Dieses Alleinstellungsmerkmal als regionale Ressource ist eine sehr gute Voraussetzung für die Vermarktung und die Verstärkung der Nachfrage. Das Holz der Weißtanne ist daher weltweit betrachtet einzigartig. Mit kritischem Unterton dürfen wir schon die Frage aufwerfen: sehen die Vorarlberger vor lauter Bäume den Wald und die darin verborgenen Chancen nicht mehr? Die Weißtanne fordert eine naturnahe Forstwirtschaft. Der Nachwuchs entsteht im Schatten und im Schutz der Muttertanne. Kahlschläge bedrohen den Bestand, eine selektive Waldwirtschaft ist erforderlich, um den Kulturwald der Weißtanne zu erhalten. Durch die nachhaltige Nutzung werden die Überalterung und die damit verbundene Destabilisierung unserer Waldbestände verhindert. Die Verjüngung und Erneuerung wird gewährleistet und die wichtige Funktion der Weißtanne als unentbehrlicher ökologischer Stabilisator wird erhalten. Insbesondere in der traditionellen und sehr naturnahen Plenterwald-bewirtschaftung ist die Weißtanne die charakteristische Baumart. Als "Plenterwald" bezeichnet man in der Waldwirtschaft einen Wald, bei dem verschiedene Altersstufen und Schichten auf kleinster Fläche vorkommen. Große und kleine, dicke und dünne Bäume sorgen für vielfältige Strukturen. Das Holz wird nur kleinflächig und einzelstammweise genutzt. |
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