Waldschutz
Fast 6.000 Privatbesitzer teilen sich den Großteil der Vorarlberger Waldfläche. Der Wald wirkt ausgleichend auf das Klima und reguliert den Wasserhaushalt. Die Waldbetreuung und Nutzung soll durch die Initiative Tannenland gefördert werden.
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Fast 6.000 Privatbesitzer teilen sich den Großteil der Vorarlberger Waldfläche. Großbetriebe wie in den östlichen Bundesländern gibt es nicht, Agrargemeinschaften und Gemeindewälder gibt es hauptsächlich im Süden Vorarlbergs. Im Norden gibt es viele Klein- und Kleinstparzellen, eine Folge der zahlreichen Erbteilungen. Wegen der geringen Fläche und der fehlenden Erschließung sind sie nur erschwert zu bewirtschaften. Der Wald ist ein besonderes, naturnahes Charakterelement unserer Kulturlandschaft und wesentlicher Faktor der landschaftlichen Schönheit Vorarlbergs. Der Wald verbessert die Luft, indem er Sauerstoff abgibt und Ruß und Staub im Kronendach der Bäume ausfiltert. Der Wald wirkt ausgleichend auf das Klima und reguliert den Wasserhaushalt. Er nimmt die Niederschläge auf, filtert und speichert sie und gibt sie langsam und gleichmäßig an Quellen und Grundwasser ab. Menschen, Tiere und Pflanzen haben mit einem gesunden und vielfältigen Wald eine unersetzbare Lebensgrundlage. Ein großes Problem für die heimische Forstwirtschaft sind die rückläufigen Erträge aus der Waldwirtschaft: Noch im Jahr 1960 konnten aus dem Verkauf von einem Festmeter Holz über 50 Forstarbeiterstunden bezahlt werden - heute sind es nur mehr ganze vier Stunden. Dadurch gerät die Waldbetreuung und -nutzung in Gefahr. Billigimporte aus Ländern mit geringeren Arbeitskosten und rücksichtsloser Ausbeutung der Wälder und verfälschte Transportkosten haben zu einem Preisverfall geführt. Die Verarbeiter importieren auf Grund des offenen Marktes aus den Skandinavischen Ländern, und sogar Sibirische Lerche verbreitet sich an den Fassaden Vorarlberger Häuser. Häufig verstärken mangelnde Kenntnisse der Planer diese Entwicklung. Die Initiative Tannenland will daher das Bewusstsein für die Königin der Bäume, die Weißtanne, mit ihrem edlen Holz und dem silbrigen Erscheinungsbild an den Fassaden schärfen und regionalwirtschaftliche und ökologische Aspekte in den Vordergrund rücken. Die Weißtanne war Baum des Jahres 2004. Sie ist weltweit vom Aussterben bedroht, wir in Vorarlberg verfügen über maßgebliche Reserven. Mehr über die Königin der Bäume, so wird die Weißtanne genannt, erfahren Sie unter dem Kapitel: "Die Tanne" Die Weißtanne ist auch durch Wildverbiss bedroht, deshalb ist das ausgewogene Verhältnis zwischen Wald und Wild so wichtig. Mehr zur Zusammenarbeit von Jagd und Forst im folgenden Kapitel. |
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