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Region und Problemstellung


Das Projekt Bergholz konzentriert sich auf das Gebiet Großwalsertal:

Das Große Walsertal ist ein alpines Seitental, wo Bergbauern die steilen Hangflächen zu bewirtschaften haben und mit ihrer Arbeit einen großen Beitrag zum Erhalt der schönen Berglandschaft leisten.

Im 14. Jahrhundert besiedelten Walser aus der Schweiz kommend das Tal. Die Walser Sprache ist heute noch eine prägende Mundart die von deutsch sprechenden Gästen nur schwer verstanden wird.


Die Fläche von 19.200 ha und 3 500 Einwohner teilen sich 6 Gemeinden, also eine Gemeinde hat im Durchschnitt 600 Einwohner. Es sind 180 landwirtschaftliche und 16 Handwerksbetriebe angesiedelt. Es ist eine, für europäische Verhältnisse kleine, Bergbauernregion.

Eine Besonderheit hat die Region Großwalsertal:

Seit November 2000 führt die Talschaft die Zusatzbezeichnung  "Biosphärenpark" nachdem sie den UNESCO Kriterien entsprochen hat.

Was der Biosphärenpark heute darstellt erfahren Sie in einer eigenen Präsentation.

Das LEADER+ Projekt "Bergholz" ist ein wichtiges Projekt für den Biosphärenpark Großwalsertal, denn es geht um Kooperation, Wertschöpfung und nachhaltiges Wirtschaften in der Talschaft. Es geht um die wirtschaftliche Pflege der Kulturlandschaft. Die Pflege der Kulturlandschaft soll über marktwirtschaftliche Mechanismen erfolgen können.

Problemstellung


Die wenigen Handwerksbetriebe mit jeweils  2- 10 Mitarbeiter hatten tiefgreifende Sorgen. So mussten Sie feststellen, dass sich die Jugend lieber Größeren Betrieben zuwenden und zusehends das Auspendeln in Kauf nehmen. Sie mussten feststellen "Wir sind zu wenig attraktiv"

Die topographische Lage macht den Betrieben zu schaffen, denn Kunden aus den Ballungsgebieten suchen die Betriebe nicht in den entlegenen Talgebieten auf, warum sollen sie auch? So hatten sie sich die Frage zu stellen: Welche Besonderheit bieten wir denn an?

Dazu kommt, dass der Wettbewerb in den kleinen Strukturen, in diesem kleinen Tal, nicht geringer ist wie zwischen größeren Unternehmen in Ballungsräumen, im Gegenteil, er ist noch härter und wird wesentlich persönlicher ausgetragen.

Es musste der Zeitpunkt kommen wo sie sich gemeinsam die Frage zu stellen hatten: Wer ist unser Wettbewerber denn wirklich? Ist es wirklich der 2 Mann Betrieb aus dem Nachbardorf, oder kommt der Druck doch wo anders her?

Zu Beginn der LEADER+ Periode taten sich existenzielle Fragen für die Handwerkbetriebe in der Talschaft auf, Handlungsbedarf war im höchsten Maße gegeben.

Eine Handvoll Unternehmer haben sich getroffen und begonnen sich intensiv mit der Situation auseinanderzusetzen. Mit den Mitteln aus dem LEADER+ Projekt konnten sie sich erstmals einen Berater leisten, der die gemeinsamen Sitzungen moderierte, die Diskussion auf den Punkt brachte.

Mit dem Nachdenken, werden die tatsächlichen Problemfelder immer deutlicher. So erkannte die Gruppe dass neben der Wettbewerbssituation, der Abwanderung von Arbeitskräften, dem Imagemangel auch der für das Tal so wichtige Schutzwald in Gefahr geraten ist; ein Problem der zu geringen Nutzung. Konkret: Der für die Siedlungen so wichtige Schutzwald beginnt zu überaltern. Die Holzbringung in den steilen Lagen ist weit aufwändiger und nicht wettbewerbsfähig. Der Wettbewerb bedroht daher zudem die gesamte Kulturlandschaft des Tales.

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