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Gespräch A. Zech


Herr Zech, Sie waren maßgeblich an der Entscheidungsfindung zu diesem Gemeindezentrum beteiligt. Welches sind aus Ihrer Sicht ökologisch die wichtigsten Punkte, die bei diesem neuartigen Konzept verfolgt wurden?

Erstens ist das Passivhauskonzept zu nennen, zweitens die Tatsache, dass das Gebäude in Holzbauweise erstellt wird, konkret in heimischer Weißtanne, die von der Agrargemeinschaft Ludesch zur Verfügung gestellt werden konnte. Drittens ist es die Verwendung ökologisch einwandfreier Baustoffe, also Baustoffe mit möglichst geringem Giftstoffanteil. Die Gemeinde Ludesch ist seit 1994 Mitglied beim Klimabündnis und beteiligt sich seit 1998 am Programm e5 für energieeffiziente Gemeinden, sodass es uns ein großes Anliegen war, hier ein beispielhaftes Projekt auf die Füße zu stellen. Wir haben in der Gemeinde ja ein eigenes Förderprojekt für ökologisches und energiesparendes Bauen eingeführt und möchten natürlich im eigenen Wirkungsbereich ein Vorbildprojekt zustande bringen.

Man spricht in diesem Zusammenhang sehr oft von regionaler Wertschöpfung. Können Sie an diesem Beispiel demonstrieren, welcher Anteil durch die Nutzung heimischer Ressourcen der Region selbst unmittelbar zugute kommt?

Hervorzuheben ist, wie bereits erwähnt, die Verwendung des aus der eigenen Gemeinde gewonnenen Weißtannenholzes. Dazu kommt, dass der erste Verarbeitungsschritt, das Sägen, natürlich von einer Vorarlberger Sägerei durchgeführt wurde, was alleine schon einen wesentlichen Teil der Wertschöpfung im Lande gehalten hat.

In diesem Zusammenhang spielt aber auch der innovative Charakter des Projektes eine große Rolle. Die von drei Gebäudeteilen umschlossene Hoffläche von ca. 600 Quadratmetern wird ja mit einem Glasdach überdeckt, welches den Platz beschattet. In diese Dachfläche ist eine transluzent, also lichtdurchlässig, wirkende Photovoltaikanlage integriert, das heißt, die Photovoltaikelemente sind in Glasplatten eingeschweißt und weisen eine Lichtdurchlässigkeit von 10 Prozent auf. Es handelt sich hier um eine technische Neuentwicklung, die saubere Energiegewinnung mit architektonisch/gestalterischen Überlegungen kombiniert.

Was erwarten Sie sich als Gemeindepolitiker von diesem neuen Zentrum?

Ludesch ist im Wesentlichen ein Straßendorf, die öffentlichen Einrichtungen wie Kirche, Schule und Gemeindeamt sind nicht an einem Platz konzentriert, wodurch keiner dieser Orte bisher eine Zentrumsfunktion entwickeln hat können. Die multifunktionale Nutzung dieses Gemeindezentrums wird also eine Stärkung des öffentlichen Lebens mit sich bringen.

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