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Gespräch AN


Herr Nachbaur, es ist wohl eine besondere Herausforderung, ein Feuerwehr- und ein Kulturhaus unter ein gemeinsames Dach zu bringen? Wie haben Sie das erlebt?

Ursprünglich hatten wir das Gefühl, dass diese Kombination verschiedener Funktionen zusammen mit dem eher ungewöhnlichen Standort nicht richtig ist, dann haben natürlich gerade diese besonderen Herausforderungen den Reiz der Aufgabe ausgemacht. Das Grundstück befindet sich im Verhältnis zum Dorfkern eher in einer Randlage, ist aber andererseits sehr exponiert, dadurch dass unmittelbar dahinter das Gelände zur Subersach steil abfällt. Die Lösung bestand in einer klaren Trennung der Funktionen und Materialien. Der Feuerwehr wurde Stahl und Beton zugeordnet, dem Kulturbereich blieb das Holz, im konkreten Fall ausschließlich Weißtanne, vorbehalten. Während sich die Feuerwehr der Hauptstraße zuwendet, orientieren sich der Eingang zum Kulturzentrum und der Ausblick aus den Aufenthaltsräumen am natürlichen Dorfmittelpunkt, der Kirche.

Was war der Hintergrund für die Verwendung von Weißtanne?

Eines der Hauptvorkommen dieses Holzes ist der Vordere Bregenzerwald. Das Material hat eine lange Tradition hier und gefällt uns persönlich sehr gut, weil es durch die Verwitterung eine sehr schöne silbrig-graue Farbigkeit erhält. Nach dem Studium der alten Bauernhäuser in der Umgebung war es für uns einfach nahe liegend, auf dieses Baumaterial zurück zu kommen und eine alte Tradition, die während der letzten Jahrzehnte unterbrochen war, wieder aufzugreifen.

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und heimische Wertschöpfung wieder Bedeutung erlangt haben, ist es natürlich eine besondere Herausforderung, gerade in einem öffentlichen Gebäude diese Wertehaltung zum Ausdruck zu bringen. Natürlich hat es anfänglich über den sägerau verlegten Holzboden Diskussionen, besonders hinsichtlich der Reinigung, gegeben, aber in der Pfarrkirche von Hittisau, wo der gleiche Boden seit vielen Jahren verlegt ist, gibt es nicht die geringsten Probleme und tatsächlich war es so, dass der Vorschlag für den unbehandelten Holzboden, den wir hier vor uns haben, von der Gemeinde selbst gekommen ist. Ein besonderes Glück für uns war die gute Zusammenarbeit mit den Handwerkern, die mit großer Sorgfalt unsere gestalterischen Vorstellungen umgesetzt haben.

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