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Küferei Lässer


Ein weiterer Teil der Holzkultur bildet ein Küferbetrieb in Dorfnähe. Das Angebot reicht von Holzgeschirr für die Milchverarbeitung bis zur Holzbadewannen.

Peter Lässer ist einer der letzten gewerblichen Küfer in Vorarlberg. Er hat dieses Handwerk von seinem Onkel gelernt und übernommen. Schon als Kind war er oft bei seinem Onkel in der Werkstatt. Sein Vater war außerdem Schreiner. So hatte er schon als Kind einen starken Bezug zu Holz. Ein Haus weiter, in dem alten Bauernhaus, war die alte Küferwerkstatt. Dort hat auch noch Peter Lässer 10 Jahre gearbeitet - in dieser Familie wird mit ihm in der 6. Generation das Küferhandwerk ausgeübt.

Für die Gegenstände zur Milchverarbeitung wird Fichte aus der Umgebung verwendet. Der Harzgeschmack der Fichte ergänzt den Reifegeschmack des heimischen Bergkäses. Die so genannten Milchgebsen werden zum Abrahmen und Vorreifen der Milch verwendet, Rührkübel für die Buttererzeugung. Das Milchverarbeitungsgeschirr ist heute hauptsächlich auf Alpsennereien in Verwendung.  Holzfässer für die Lagerung hochwertiger Weine und Schnäpse sowie dem traditionsreichen Most werden aus Eiche hergestellt.

Mit Einführung von Plastikbehältnissen hat die Arbeit eines Küfers sehr an Bedeutung verloren. Hingegen noch während des 2. Weltkrieges gab es alleine in Hittisau 3 Küfer. Anfang des letzten Jahrhunderts war die Küferei ein bedeutendes Handwerk und die Produktepallette war umfassend und reichte von der  Kinderbadewanne, Milchgebsen, Schöpfkübel, Holzkellen, Eimern bis hin zu Fässern aller Größen.

Peters Onkel riet ihm von dieser Berufswahl ab, er sah schon damals keine Zukunft mehr in diesem Beruf. Peter Lässer findet aber heute in diesem vom Aussterben bedrohten Handwerk noch genug Arbeit, so ist er im Frühling hauptsächlich mit Holzgeschirr für die Milchverarbeitung beschäftigt. Auf großes Interesse stoßen vor allem seine Badewannen aus Lärche und die Badezuber aus Eiche. Seine Badewannen und seine Zuber stehen schon in so manchem Wellnessbereich  bzw. sind  ein extravaganter Blickfang in einem Badezimmer.

In einem Haus weiter befindet sich das  denkmalgeschützte Wälderhaus aus der 2. Hälfte des 18. Jhd. In diesem Haus war die alte Küferwerkstatt im Keller untergebracht. Durch das Kellerfenster ist noch allerlei altes Küferwerkzeug zu sehen. Dieses alte Haus hat einen weiteren historisch interessanten Hintergrund; es war das Geburtshaus einer bekannten Hittisauer Persönlichkeit nach der auch der Gemeindesaal, der so genannte Ritter-von-Bergmann Saal direkt im Ortszentrum benannt ist.

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